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Aus alt mach neu: Repowering und die Zukunft der Energiewende

Mai 23, 2024

Immer mehr Windparks erfahren eine Frischekur durch Repowering, und das aus guten Gründen. Die Modernisierung erhöht nicht nur die erzeugte Strommenge erheblich, sondern macht Windenergieanlagen auch effizienter und leistungsstärker. Damit wird Repowering zu einem wichtigen Eckpfeiler der Energiewende.

Ein Beispiel dafür ist der Windpark in Teuchern, Sachsen-Anhalt, der seit 1996 sauberen Windstrom produziert und eine ganze Region mit Energie versorgen kann.

Der Raps blüht, Wind streicht über das hohe Gras: Hier stehen verschiedene Generationen von Windenergieanlagen, von der E40 bis zur E160, die kontinuierlich erneuert und optimiert werden.

Claudia Schilling, Geschäftsführerin vor Ort, erzählt stolz von der Entwicklung und den Fortschritten: „Die ersten Windenergieanlagen wurden hier in den 1990er Jahren aufgebaut und der Windpark kontinuierlich erweitert. Nun erneuern mein Team und ich die hundert alten Anlagen Schritt für Schritt, um die grüne Energiegewinnung noch effizienter zu machen und dezentrale Energieversorgungskonzepte zu entwickeln.“

AEZ-Geschäftsführerin und verantwortlich für das Repowering in Teuchern: Claudia Schilling

Flächen optimal nutzen

Repowering ist nicht nur eine umweltfreundliche Lösung, sondern auch eine praktische. In Deutschland sind Flächen knapp und Genehmigungsverfahren für neue Projekte zeitaufwendig. Daher ist die optimale Nutzung bestehender Anlagen eine sinnvolle Strategie, um vorhandene Potenziale und Synergien weiter zu nutzen.

Die bestehende Infrastruktur wie Zuwegungen und Netzanschlüsse können beim Repowering weitgehend genutzt werden. Das ist nachhaltiger und schneller als eine neue Infrastruktur aufzubauen.

Ertrag vervielfachen

Moderne Windenergieanlagen sind nicht nur leistungsfähiger, sondern auch leiser und passen sich besser ins Landschaftsbild ein. Konnte man im Jahr 1980 mit einer Anlage nur rund 10 Haushalte versorgen, so sind es heute je nach Standort bis zu 3.000 Haushalte. Eine Faustformel für Repowering-Projekte ist: bei einer Halbierung der Anlagenzahl kann eine Verdopplung der Leistung und eine Verdreifachung des Stromertrags erzielt werden.

Das liegt zum einen am technischen Fortschritt, aber auch an der Nabenhöhe. So kann das Windangebot besser genutzt und die Volllaststunden gesteigert werden. Die neuen Anlagen lassen sich leichter ins Stromnetz integrieren und helfen dabei, es zu stabilisieren. So können die neuen, regelbaren Modelle auch Blind- und Regelleistungen erbringen.

Zudem bringen sie der Kommune wichtige Einnahmen ein.

Rotorblätter für die neue Generation der Windenergieanlagen

Mehr Strom für grünen Wasserstoff

Auch in Teuchern werden die Windenergieanlagen Stück für Stück erneuert. Ab 2030 wird der Park eine Leistung von 400 Megawatt erzeugen.

Neben den Vorteilen für die Umwelt und die Gemeinden hat Repowering auch eine überregionale Bedeutung. Windparks wie der in Teuchern werden zukünftig dazu beitragen, grünen Wasserstoff zu erzeugen, der wiederum fossile Brennstoffe in energieintensiven Industrien wie Stahl und Chemie ersetzen kann. Der grüne Wasserstoff ist ein Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft, in der erneuerbare Energien eine entscheidende Rolle spielen.

Kontakt:

Claudia Schilling

AEZ Dienstleistungs-GmbH
Geschäftsführerin